Bionik im theatralen Raum oder was wollen wir von der Natur lernen?
Gesine Lenz
Die Bionik beschäftigt sich mit dem Übertragen von Konstruktionen, Verfahren und Entwicklungsprinzipien biologischer Systeme auf die Technik. Dazu gehören auch Aspekte des Zusammenwirkens belebter und unbelebter Teile. Der Bionik liegt die Annahme zugrunde, dass die belebte Natur durch evolutionäre Prozesse optimierte Strukturen und Verfahren entwickelt, von denen der Mensch lernen kann.
Ich möchte diese Herangehensweise auf Bühnen- oder Rauminstallationen übertragen und sie um inhaltliche, soziale, ästhetische und formgebende Elemente erweitern.
Kann man Elemente, Formen, Materialien, Mechaniken aus der Natur in den theatralen Raum adaptieren, kopieren, oder eine Symbiose mit ihnen eingehen?
Anknüpfen möchte ich mit diesen Fragestellungen an eigene Bühnenbilder, bei denen ich bereits mit bionischen Elementen wie einem Spinnennetz (Der gestohlene Gott, 2017, Kampnagel), der Metamorphose zu einer Riesenkrake mit Fangarmen aus Noppenfolie (Auftauchen, 2013, Schauspiel Kiel) oder überdimensionierten Kirschlorbeerblättern (Adams Appeln 2019 Oldenburg) gearbeitet habe.
Gesine Lenz: Bühnenbild Materialrecherche
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Gesine Lenz
Gesine Lenz arbeitet als freie Bühnen- und Kostümbildnerin
DAAD Stipendium – Bühnenbild Fausto y Margareta, ein theatraler Roadmovie nach Goethe, Montevideo
Rolf-Mares-Preis Bühnenbild Inszenierung Woolworld
Bühnenbild Die zweite Frau und Die Bondgirls, Rolf-Mares-Preis für Herausragende Inszenierungen