Die kulturelle Substanz in Ostdeutschland dürfe keinen Schaden nehmen, heißt es im Einheitsvertrag. In einem wachsenden Interviewpool gleichen Theaterschaffende diesen Anspruch mit ihren Beobachtungen ab. Sensibel für die Verschwommenheit von Erinnerungen sollen Formen der Aufarbeitung erprobt werden, die das Material zugänglich machen und zur Interaktion anregen. Wie kann ein lebendiges Archiv aussehen, dass sich digital und über die konkreten Orte erstreckt? Erinnerungen materiell und virtuell spürbar macht? Künstlerische Forschung und wissenschaftliche Praxis symbiotisch in Beziehung setzt? Die Zeitdokumente sollen systematisch erschlossen werden, um künstlerische Übersetzungen an der Schnittstelle zwischen Digitalität, Kunst und Archivarbeit zu ermöglichen. Während ihrer Residenz erarbeitet Lara Wenzel daraus eine Erinnerungstopografie, die ergebnisoffen virtuelle und analoge Archivoberflächen erprobt.
Eine #TakeHeart-Residenz von Lara Wenzel – gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der BKM, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur. Realisiert durch das Netzwerk Freier Theater und assoziierte Häuser sowie das flausen+bundesnetzwerk und Bündnis internationaler Produktionshäuser.
Lara Wenzel
Lara Wenzel, geboren 1998 in Rudolstadt, beendete 2020 ihren B.A. in Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig. Seit diesem Jahr schreibt sie als freie Autorin u.a. für Theater der Zeit, neues deutschland und kreuzer. Sie ist Teil des feministischen Performance-Kollektivs IRIS X.