Die Erforschung einer stigmatisierten Flüssigkeit
Gurgeln, Spritzen und Fließen. In ihrer Materialrecherche untersucht die Figurenspielerin Gerda Knoche die ästhetische Potenziale von Blut und widmet sich mit Fingerschnittgefühl dem Kanon triefender Symbolik. Können Dinge bluten? Wie lustig, eklig, sinnlich, wie unterhaltend und wie beängstigend kann Blut sein? „Rinnsal“ durchkämmt Film- und Performancegeschichte und gelangt wieder dort an wo alles begann: Schnitt.
Rinnsaal – eine #TakeHeart-Residenz von Gerda Knoche am WUK Theater Quartier – gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der BKM, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur. Realisiert durch das Netzwerk Freier Theater und assoziierte Häuser sowie das flausen+bundesnetzwerk und Bündnis internationaler Produktionshäuser.
Gerda Knoche
GERDA KNOCHE, geb. 1992 im Harz, studierte nach ihrem Bachelor in Orientarchäologie Figurentheater an der HMDK Stuttgart und der School of Visual Theater Jerusalem.
Ihre Arbeit lebt von den Interferenzen verschiedener Medien, Materialien und Genre und verbindet so Elemente des dokumentarischen Theaters mit dem Visual Theatre. In ihren Produktionen beschäftigen sich mit Dingen, die ein oberflächliches Unwohlsein hervorrufen, indem sie das Gegebene hinterfragt. Auf der Liste sind bereits Fußball, radikale Selbstliebe und KI:
• der FC Bayern wird die Bundesliga wieder gewinnen (Fragt mich, was ich werden will und ich sag:, UA 03.02.2020)
• die technologische Entwicklung ist unaufhaltsam (Flamingo, UA 2022 tba)
• um andere zu lieben, muss ich zuerst mich selbst lieben (Horror Vacui, UA 16.12.2021)
Sie lebt und arbeitet als Figurenspielerin und -bauerin in Leipzig.