Im Rahmen der Residenz möchte ich erforschen, wie sich Überlagerung von Realitäten erzeugen und erfahrbar machen lässt, welche aktionistischen Potentiale darin liegen können und inwiefern das konstruierte, ultraromantisierte Bild als politisierendes Element genutzt werden kann, als Vorstellung eines wünschenswerten Zustands der Welt, der in etwas Wirkliches gerinnen kann. Dazu will ich versuchen die Hybridisierung der Grenze zwischen Realem und veränderbarer Fiktion zu nutzen.
Im weiteren Verlauf will ich mich konkreter mit Abbildungen des Lebens beschäftigen, Erzählungen, die unter anderem in Filmen produziert werden und uns permanent umgeben und die möglicherweise nichts mit unseren tatsächlichen Leben zu tun haben und nach Aneignungsmöglichkeiten von diesen Erzählungen funktionierender Leben suchen. Danach wie diese Erzählungen näher an unseren Leben sein können und nicht mehr hauptsächlich etwa mit dem längstmöglichen Erhalt der Produktivität der Einzelnen zu tun haben. Ich will den Versuch der Vorstellung eines wünschenswerten Zustands der Welt probieren, in dem wir die Pläne für zukünftige Leben nicht mehr verschieben müssen, weil die Welt drumherum nicht im Zustand dieser Pläne ist.
Recherche, Autor: Bruno Brandes
Ein Residenzprojekt von Bruno Brandes am TD Berlin. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Bruno Brandes
Bruno Brandes schreibt Theatertexte, die er mit seinem Team zu Aufführungen weiter arbeitet und sucht dabei nach Momenten, die außerhalb von Text funktionieren, Momenten dazwischen, in denen nicht gesprochen wird, weil das vielleicht die wirklich
wichtigen Momente sind.